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Schweizer Kulturpreis: Premio Masciadri 2024
Der Premio Masciadri 2024 wird an zwei Orten vergeben, am 8. November 13 Uhr in Loco, Onsernonetal, Treffpunkt Posthaltestelle Loco chiesa. Die zweite Veranstaltung findet am 25. November, 14 Uhr in Aarau, Zelglistrasse 60 statt. Alle Interessierten sind herzlich zur Preisfeier willkommen. Siehe auch www.poesiesommer.ch
Der Premio Masciadri 2024 geht ins Onsernonetal an Alexander Grass für seine langjährige Vermittlungsarbeit dies-und jenseits des Gotthards als Tessin-Korresponent von Radio SRF und seine fundierten Bücher über unseren Südkanton sowie in die Deutschschweiz an den Germanisten, Historiker und Philologen Thomas Heckendorn für sein Lebenswerk und seine engagierte poetische Haltung, die Zeichen setzt, ohne Zweifel und Reibung auszuschliessen. – Die Preisverleihung findet statt am 8. November in Loco (TI) und am 25. November in Aarau.
Der Schweizer Kulturpreis Premio Masciadri wurde 2016 in Erinnerung an den Altphilologen, Lyriker und Schriftsteller Virgilio Masciadri (1963-2014) gestiftet. Der Preis wird im Rahmen des Festivals Seetaler Poesiesommer alljährlich verliehen. 2024 geht der Premio Masciadri an den Journalisten und Autor Alexander Grass (Loco TI). Er hat sich während Jahren als Tessin-Korrespondent von Radio SRF für ein genuines Verständnis des Kantons Tessin eingesetzt und leistet mit seinen Büchern “Durchschlag am Gotthard” und “Grenzland Tessin” weiterhin eine fundierte Darstellung unseres Südkantons. Ebenso würdigt die Jury den Germanisten, Historiker und Philologen Thomas Heckendorn (Flaach ZH) für sein literarisches Lebenswerk in Prosa und Lyrik und insbesondere für seine poetische Haltung, die sich an unserer Zeit und ihrer Gesellschaft reibt und ihr mit historischem Bewusstsein begegnet.
Die bisherigen Preisträger sind der Lyriker Leonardo Tonini (Italien, 2016); der Dichter, Übersetzer und Verleger Jonas Ellerström (Schweden, 2017); der Komponist Stefano Ghisleri (Italien, 2018); der Schriftsteller Max Dohner (Schweiz, 2019); der NZZ-Feuilletonist Roman Bucheli (Schweiz, 2020); der Verleger, Künstler und Lyriker Mauro Valsangiacomo (Schweiz, 2021); die Übersetzerin Corinne Verdan-Moser (Schweiz, 2022); die Literaturvermittlerin und Verlegerin rätoromanischer Literatur Mevina Puorger (Schweiz, 2023).

«die literarische aarau
Hommage an Virgilio Masciadri, 25. Februar 2024, 11 Uhr im Stadtmuseum Aarau,
Vorverkauf: Buchhandlung Kronengasse Aarau, 062 824 18 44, Lesung inkl. Apéro Fr. 20.-, Mitglieder, Studierende, Lernende Fr. 15.-
Es sprechen Pirmin Meier und Cornelia Masciadri
Musik: Nathalie Laesser Zweifel, Spinett und Jakob Schildhauer, Blockflöte
2024 ist es zehn Jahre her, dass Virgilio Masciadri im Alter von 51 Jahren verstorben ist. In seinem Nachlass stiess seine Mutter auf vier schwer lesbare handschriftliche Hefte: eine unvollendete Erzählung, die sie mit viel Geduld entzifferte. Beim Textfragment handelt es sich um “Lotario”, die abenteuerliche Lebensgeschichte eines jungen Helden, der sich Ende des15. Jahrhunderts vom Livinental (heute Leventina) zum Bischofssitz in Augsburg aufmacht. Das historisch-märchenhafte Heldenepos entzieht sich literarischen Normen, ist auf antiken griechischen und lateinischen Mythen aufgebaut, halb erfunden und halb autobiografisch geprägt. Eine Entdeckung, die Virgilio Masciadris Meisterschaft und seine heitere Italianità noch einmal aufleben lässt.
Bilder der Veranstaltung Hommage an Virgilio Masciadri (25. Februar 2024):
Verleihung des PREMIO MASCIADRI im Rahmen der Veranstaltung vom 28. Oktober 2023, 13.30 auf dem Schloss Hallwyl
Samstag, 28. Oktober, Schloss Hallwyl, 15 Uhr (Schlossführung 13.30 Uhr) «… Auch wenn man es heftig schlug, unser Eisen / wurde kein Gold: doch heftiger zischt es / heute im Herzen (…) / wie der Wein, wie die Sonne, / die Sanftheit der fügsamen Tage, das Leben / in erhaltenen und verlorenen Dingen, und es reichte uns, / Samstag am Abend, der Tanz und die Heiterkeit / eines beendeten Festes.», schrieb 1964 der Italienischbündner Autor Grytzko Mascioni (†2003) im Gedicht Erinnerungsheft des ausgewanderten Schmieds, das in der Übersetzung von Christoph Ferber (Ragusa) im Band Diaspora des Herzens – Diaspora del cuore, erschienen 2023 in der editionmevinapuorger, auch auf Italienisch nachzulesen ist. Herausgeberin dieser verdienstvollen Lyrikedition ist Mevina Puorger (Ramosch / Zürich). Für ihre uneigennützige verlegerische Arbeit und den Einsatz für die rätoromanische Literatur wird sie mit dem Premio Masciadri 2023 ausgezeichnet. Der von Cornelia Masciadri überreichte Preis wird im Gedenken an Virgilio Masciadri, Aargauer Schriftsteller und Privatdozent für klassische Philologie, seit 2016 alljährlich im Rahmen des Seetaler Poesiesommers im In- oder Ausland verliehen. – Gryztko Mascioni war auch in Schweden, was den Bogen zum Bänkelsänger Carl Michael Bellmann schlägt. Bellmann lebte im 18. Jh und ist, wie vom Schauspieler Leif Olsson (Götene) zu erfahren sein wird, in Schweden eine Ikone – so wie der naive Künstler Lim-Johan, um dessen Werk sich Torbjörn Lang (Edsbyn) Verdienste erworben hat und dafür zum Schluss dieses anregenden Kulturnachmittags auf Schloss Hallwyl den Prix Winkelried erhält. Auch das musikalische Programm mit Hansruedi Zeder (Hochdorf) kostet schweizerisch-schwedische Bezüge aus, mit Kompositionen aus beiden Ländern. Vorgängige Schlossführung mit Daniel Humbel (Boniswil) um 13.30 Uhr. – In Zusammenarbeit mit der Historischen Vereinigung Seetal.

Premio Masciadri 21.10.2022 verliehen im Rahmen der Veranstaltung “Europawäldli” des Seetaler Poesiesommers im KKBL Beromünster
Fotos: Nathalie Favreau
Der Premio Masciadri 2022 ging an die Waadtländer Übersetzerin Corinne Verdan-Moser für ihre hervorragende Übersetzung des letzten Gedichtbandes von Virgilio Masciadri “Das Lied vom knarrenden Parkett”. Der Preis wurde im Rahmen einer Veranstaltung des Seetaler Poesiesommers im KKBL Beromünster verliehen.
Lesung aus dem Gedichtband: Corinne Verdan-Moser (französische Übersetzung), Cornelia Masciadri (deutsche Originalfassung)
Musik: Stefano Ghisleri am Klavier mit seinen Eigenkompositionen “Melancolia” und “Turner Sonatina” (Walzer und Finale)
Ebenfalls an dieser Veranstaltung erhält das “Europawäldli” zwei weitere Bäume, einer gepflanzt für Rumänien und einer für Griechenland.
Premio Masciadri 23.10.2021 verliehen im Rahmen der Veranstaltung “Europawäldli” des Seetaler Poesiesommers im KKBL Beromünster
Fotos: Waldtraud Hörsch, Zürich
Der Premio Masciadri 2021 ging an den Lyriker, Verleger und Künstler Mauro Valsangiacomo. Der Preis wurde im Rahmen der Poesiesommer-Veranstaltung „Europawäldli“ verliehen.
Programm:
Musikalische Umrahmung durch das Damselfly Trio mit Liz Pearse, Sopran; Chelsea Czuchra, Flöten; Lindsay Buffington, Harfe
Pflanzung einer Schlangenhautkiefer für Bulgarien, auch zu Ehren des Schriftstellers Elias Canetti
Es spricht die Schriftstellerin Barbara Traber. Sie war in jungen Jahren Sekretärin des Nobelpreisträgers und besuchte Elias Canettis Heimatort in Bulgarien.
Pflanzung eines Wacholders zu Ehren von Estland
Verleihung des “Prix Winkelried” an den Künstler und Begründer des Jazz Festival Willisau Niklaus Troxler
Die Komponistin Nathalie Laesser spielt zu Ehren des Preisträgers am Flügel